Identitätsdiebstahl im Netz: Bedeutung, Konsequenzen und Hilfe

Wer online viel unterwegs ist, hinterlässt zwangsläufig Spuren im Netz. Ob wir es merken oder nicht, viele Webseiten spionieren uns nach und verfolgen, wohin wir gehen oder woher wir kommen. Aber nicht nur unsere Fußabdrücke sind sichtbar; in manchen Fällen wird unsere ganze Identität durchleuchtet. Wir geben persönliche und sensible Daten an, ohne intensiv über die Konsequenzen nachzudenken. Bis es zum Äußersten kommt: Identitätsdiebstahl im Netz und Missbrauch Daten. Was das für Betroffene heißt, was die Folgen sind und wie man vorsorgt, können Sie hier nachlesen.

Identitätsdiebstahl – was ist das?

Im Internet bleibt kaum einer von uns unbekannt. Egal, welche Webseite wir besuchen, welchen Artikel wir bestellen oder welche Werbung wir anklicken – unser Verlauf wird von Servern oder Trackern verfolgt. Vor allem, wenn wir uns einloggen oder Online-Formulare ausfüllen, müssen wir besonders vorsichtig sein, da wir hier mit persönlichen Daten umgehen. Denn genau an diesem Punkt setzen Cyber-Kriminelle an, um an sensible Informationen zu gelangen: Adresse, Geburtsdatum, E-Mail, Bankdaten, Konto- oder Kreditkartennummer, Login-Daten oder PIN-Nummern werden besonders gerne abgegriffen – und schon liegt Ihre ganze Identität in den Händen fremder Betrüger, die damit Missbrauch betreiben.

Bekommen Gauner die Kombination Ihrer Daten in die Hände, können sie schnell und sehr glaubwürdig unter Ihrem Namen Bestellungen tätigen, Daten manipulieren oder sogar Konten plündern. Dies geschieht oft im Deep Web, das nicht über Suchmaschinen zu finden ist. Seine Daten im Surface Web zu hinterlegen, sollte man bereits unbedingt vermeiden, doch auch im Deep Web (bspw. auch in Ihrem E-Mail-Konto, das nur durch vorheriges Login abrufbar ist) ist Vorsicht geboten mit dem Datenumgang.

Wie kann man sich schützen?

  • Von vornherein ist es nötig, online nicht zu offenherzig mit seinen Daten umzugehen.
  • Es bietet sich an, Programme mit Tracking-Warner einzuschalten, die Bescheid geben, wenn eine Webseite Ihre Bewegungen verfolgen will.
  • Cookies sollten nur dann akzeptiert werden, wenn Sie der Homepage vertrauen. Wir empfehlen Ihnen, die Cookies nach jeder Session vom Gerät zu löschen, um sie nicht unnötig auf dem Computer zu behalten.
  • Lesen Sie sich die Datenschutzrichtlinien von Webseiten durch, um zu wissen, welche Daten von Ihnen in welchem Umfang gespeichert werden und wie Sie der Nutzung und Speicherung widersprechen können.

Es gibt außerdem Programme, die Ihnen dabei helfen, Spuren im Netz aufzufinden und zu beseitigen:

Ein Beispiel wäre der Avira Identity Scanner, der das Surface Web, Deep Web und Dark Web nach persönlichen Daten in 11 Kategorien untersucht. Das Programm warnt Sie, wenn Daten gefunden wurden und hilft Ihnen, diese zu löschen oder sperren zu lassen. Wahrscheinlich werden Sie erstaunt sein, wie viele personenbezogene Informationen bereits über Sie existieren. Doch auf diese Weise beugen Sie Missbrauch vor und verschaffen sich ein Bild über vorhandene Daten und können den Schutz Ihrer Identität online wieder selbst in die Hand nehmen.

Auch Versicherungen bieten mittlerweile Lösungen an, die sich um das Problem „Identitätsdiebstahl“ drehen. Die DEVK liefert einen Identitäts-Schutz im Dark/Deep Web (IDPROTECT) an. Durch Online-Monitoring erfahren Sie sofort, wenn eine Meldung über Sie vorliegt, ebenfalls verbunden mit Empfehlungen, wie Sie vorgehen sollten. Ein Online-Cleaner hilft dabei, die persönlichen Daten löschen oder sperren zu lassen. Ein Serviceteam steht zu Ihrer Verfügung und hilft auch telefonisch dabei, wenn Sie Unterstützung benötigen, um Missbrauch Ihrer Daten zu verhindern.

Identitätsdiebstahl im Internet ist keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen. In besonders schweren Fällen kann der Missbrauch mit hohen finanziellen Problemen oder Gesetzeswidrigkeiten verbunden sein. Und dieses Risiko will vermutlich niemand eingehen. Seien Sie deshalb vorsichtig und kritisch, wenn es darum geht, im Netz persönlich zu werden, und zögern Sie nicht, sich vorbeugend Hilfe zu holen – das ist bedeutend einfacher, als später gegen anonyme Cyber-Kriminelle vorzugehen.